In der Zeit zwischen den Biennalen veranstaltet die OSTRALE ihr Artist in Residence-Programm, in dessen Rahmen 7 Container als Kunstraum von internationalen Künstlern erarbeitet werden. Als Symbol für Mobilität, Mehrzweckfähigkeit und Migration, die sowohl für den Transport, als auch als Notunterkunft, bewegliches Labor, Künstleratelier oder Ausstellungsraum genutzt werden können, dienen die Container auch für die OSTRALE zum Mobilmachen kunstferner Orte, bis sie schließlich im Sommer des jeweils nächsten Jahres zur Hauptausstellung der OSTRALE Biennale zugeführt werden und den Stadtraum bereichern.
Jedes Residenz-Programm findet mindestens einen Monat statt und beherbergt maximal 3 Künstler zeitgleich in den vor Ort an das OSTRALE – Zentrum für zeitgenössische Kunst angesiedeltem Künstlerwohnung (mit eigenem Bad, Küche und drei Schlafgelegenheiten sowie kleinem Wohnzimmer und großer Gartenterrasse). Die Künstler haben Zugang und Unterstützung zu den angegliederten Werkstätten der OSTRALE, dem Atelier und der Technik sowie deren Werkstatt. Es wird ein Künstlerhonorar und Materialkosten gestellt.
Die Künstler setzten sich innerhalb der ausgeschrieben Residenzen inhaltlich und thematisch mit den vorgeschriebenen Leitgedanken und Programmen auseinander, geben Workshops für Kinder und Jugendliche oder auch Erwachsene, Migranten, Menschen mit Beeinträchtigungen und Gästen aus der Umgebung sowie für Beteiligte unseres Bildungsprogrammes, nehmen an Symposien und Expertenrunden teil, werten aus und evaluieren das von Ihnen gestellte Thema und die Beteiligung der Workshops sowie Expertenrunden.
Das Ergebnis der einmonatigen Arbeitsphase, wird dann zu Ausstellungszwecken 2 Jahre für Kunst im öffentlichen Raum, im Rahmen der OUT of OSTRALE im Ausland und zur Hauptausstellung der OSTRALE Biennale präsentiert.
Alle Container reflektieren auf ihre ganz verschiedene und einzigartige Weise den Leitgedanken der jeweiligen Ausstellungen. Außerdem kann ein Schiffscontainer jederzeit und überall eingesetzt werden und sozusagen nach Kunstraumbedarf und Bedürfnissen verhandelt werden. Es zeigt, dass wenn es ernst wird, der ORT egal wird!
Die Container sind völlig autark und benötigen nur Strom von außen und jemanden, der sich um das Öffnen und Schließen kümmert. Sie können entweder gemeinsam oder separat transportiert werden, entweder in öffentlich zugängliche Bereiche lokaler Kulturinstitutionen (wie den Campus einer Universität, in den Garten eines Museums oder einer Galerie) oder an entlegenere Orte, wo die Bevölkerung selten Gelegenheit hat, sich mit zeitgenössischer Kunst auseinanderzusetzen.
Die Residenzprogramme werden ergänzt durch Ferienprojekte für Kinder, Jugendliche und Studierende:
-- Das Sozialpflänzchen, ein neues Projekt der OSTRALE in dem wir mit Bewohnern des Stadtteils Übigau-Pieschen und allen Interessierten einen gemeinsamen Garten entstehen lassen wollen, diesen zusammen betreuen und gemeinsam nutzen werden. Wir wollen mit den Früchten dieser Arbeit inspirierende Kochabende gestalten und einen internationalen Kulturaustausch über das gemeinsame kochen erreichen.
-- Die Workshops in dessen Rahmen 10-25 interessierte SchülerInnen und StudentInnen im Alter von 9-25 Jahren teilnehmen, bei denen sie die Künstler treffen, sich am gegenseitigen Austausch von Ideen und Erfahrungen beteiligen.
-- Die OSTRALE lädt über den Ferienpass der Stadt Dresden unter dem Thema: Kreativ sein an „besonderen" Orten und über Kunst Identität vermitteln, kostenfrei 7- bis 14-jährige Kinder in eine „Sommer-Kunst-Galerie" ein, in der sie gemeinsam mit Dresdner KünstlerInnen Dinge schaffen und ausstellen, die über ihre Macher und deren Lebensträume erzählen. Das Projekt dient einer nachhaltigen sozialen Stadtentwicklung in Dresden-Übigau.
-- Alle Projekte werden zudem von einem vielfältigen Rahmenprogramm aus wöchentlichen Diskussionen, Lesungen und Performances mit lokalen und internationalen Künstlern, Schriftstellern, Philosophen und Wissenschaftlern begleitet, zu denen Dresdner Bürger und Schulklassen eingeladen werden, sich am Schaffensprozess der Artists in Residence zu beteiligen und mehr über die Themen und Fragestellungen ihrer Arbeit zu erfahren.